Eine Erfindung des Uhrmachers Ottmar Mergenthaler: 1884 konstruierte der Schwabe in Baltimore seine Matrizenstabsetzmaschine mit Tastatur. Diese Setzmaschine gehört wie der Typograph zu den Zeilengussmaschinen – eine Art überdimensionaler Schreibmaschine, auf der durch das Betätigen von Tasten Matritzenreihen produziert wurden. So konnten erstmals ganze Zeilen am Stück gesetzt werden, die vor dem Druck nur noch reihenweise auf Zeilenbreite montiert werden mussten. Das war einerseits eine Erleichterung gegenüber dem früheren Satzverfahren, in dem jeder Buchstabe einzeln montiert werden musste, brachte aber natürlich bei jedem Korrekturdurchgang neue Probleme mit sich, wenn sich der Umbruch änderte. Darum hatten die Zeilengussmaschinen auch keinen allzu großen Erfolg, statt dessen wurde mit den Monotypemaschinen wieder auf den Satz von Einzelbuchstaben zurück gegriffen.
Die Begriffe Linotype und Monotype sind klassische Beispiele dafür, wie sehr verschwundenes Wissen um den Ursprung der Technik und ihren Einsatz heute in die Irre führen kann: „Linotype“hat als Markenname eine lange, komplizierte Geschichte zwischen amerikanischen und deutschen Firmen: 1997 wurde die damalige Linotype-Hell AG von der Heidelberger Druckmaschinen AG übernommen, 2006 wurde aus der Linotype GmbH die Monotype GmbH, deren Hauptgeschäftsfeld nun gar nichts mehr mit der ursprünglichen Druckmaschine zu tun hat, sondern im Vertrieb und in der Lizenzierung digitaler Schriften liegt.