Blog ist ja nun wirklich nicht gleich Blog – es gibt reine Business- und Corporateblogs, die ganz privaten oder „Hobbyblogs“. Und etwas, das irgendwo dazwischen liegt. Dazu zähle ich die meisten meiner Blogs.
Blogs sind wichtig. Mir jedenfalls
Ja, ich habe mehr als eine Webseite, doch nur hier und in meinem Unruhewerk verwende ich den Begriff „Blog“. Und trenne dabei deutlich: Im Unruhewerk bin ich tendenziell eher „privat“ unterwegs, als Texthandwerkerin nicht. In der edition texthandwerk nenne ich die regelmäßig geposteten Beiträge „Journal“, bei „Mehr Eigensinn“ Aktuelles. Und dann gibt es noch die Buchhebamme. Die hat zur Zeit sporadisch aktuelle Kurz-Meldungen aus dem Verlags- und Buchbereich, das werde ich aber bald umbauen. Dann wird das meine Bild-Tankstelle für Pinterest.
Vermutlich bin ich ein bisschen verrückt …
Ja, ich höre schon Reaktionen wie: „Ist die Frau verrückt geworden?! Fünf Webseiten, und alle noch mehr oder weniger inklusive regelmäßig gepflegter Blogs?!“
Vermutlich bin ich wirklich ein bisschen verrückt. Und trotzdem glaube ich zu wissen, was ich da tue. Ich versuche es mal aufzuschlüsseln:
Zehn gute Gründe, warum ich blogge
- Meine Zielgruppe sind Menschen, die ein Buch schreiben wollen. Da kann man nicht mal eben nach Berufen, in Firmen, mit Hilfe von Lieblingsmarken und anderen Parametern auf die Suche nach Kund:innen gehen. Menschen, die Bücher schreiben wollen, gibt es überall.
- Als Solo-Selbstständige habe ich kein Werbebudget, sondern lebe vor allem von Empfehlungen, guten Netzwerken und meiner Sichtbarkeit – die hoffentlich ein bisschen „anders“ ist.
- Ohne Werbebudget ist mein wichtigstes Auffindkriterium alles, was google ausspuckt.
- Und die hundertprozentig für mich richtige SocialMediaPlattform habe ich noch immer nicht gefunden … Obwohl ich da durchaus aktiv bin. Warum das zwischen uns nicht so doll läuft, ist mir völlig klar: Ich habe schlicht keine Lust auf aggressive Eigenwerbung. Und so versammle ich da lieber Menschen um mich, die mir sympathisch sind, nicht selten Ähnliches tun wie ich, aber nicht unbedingt auf der Suche nach meinen Dienstleistungen sind. Aus dieser Sympathie entsteht viel Wertvolles: tatsächlich einige „echte“ Freundschaften, nicht selten eine Empfehlung. Und sehr oft lerne ich etwas, bekomme Einblicke in fremde Welten, verstehe Zusammenhänge plötzlich neu oder reiche auch mal Empfehlungen an und für andere weiter … Netzwerk eben. Darum möchte ich – jetzt erst recht! – diese Plattformen als Treffpunkte nicht missen.
- Allerdings habe ich da eine eiserne Regel: Die Inhalte, die bei Facebook, twitter (zunehmend weniger …), Xing und Linkedin landen, kommen zu mindestens 80 Prozent aus meinen Blogs. Denn das sind MEINE Inhalte. Und sollen es auch bleiben.
- Sprich: Meine Blogbeiträge sind Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit. Da packe ich Hashtags und Stichworte rein, manchmal SEO-konform, manchmal eher „aus dem Bauch raus“. Das tue ich regelmäßig. Und werde darüber auch recht zuverlässig bei google gefunden. (Ich hoffe, das bleibt so … Stichworte: neues Leistungsschutzrecht, Urheberrechtsreform)
Unabhängigkeit, Kreativität: Blogs haben sehr viel Potenzial!
7.
Inzwischen bilde ich mein eigenes kleines Netzwerk: Da werden Beiträge von Webseite zu Webseite gereicht, umgeschrieben, verlinkt … Das finde ich praktisch, es gibt mir das Gefühl von Unabhängigkeit. Da mache ich mir meine Regeln selbst. Fühlt sich richtig an. Und ich muss nicht JEDEN Beitrag komplett neu schreiben. So habe ich beispielsweise momentan eine eigene Aktion laufen (#eigensinnigschreiben), bei der ich erstmals zwei meiner Blogs verknüpfe. Ist ein Experiment, und ich bin gespannt, wie das ausgeht. (Wer mehr wissen möchte: Hier und hier.) Für mich zeigt das auch ein bisschen etwas von dem kreativen Potenzial, das in Blogs steckt.
Sind Blogs ein Medium von gestern? Never ever, liebe @leopom! Dazu haben sie viel zu viel kreatives Potenzial. Und das erneuert sich ständig – wenn man das möchte. Ich möchte. #liveloveblogKLICK UM ZU TWEETEN
8.
Eine weitere Strategie, um sich ein Netzwerk interessierter Menschen aufzubauen, ist genau das, was Meike Leopold hier tut: Blogparaden, Blogaktionen starten. Tue ich auch regelmäßig. Und der Name sagt es ja schon: ohne Blog unmöglich. Doch gerade durch solche Aktionen entwickeln sich oft stabile Beziehungen, geht es doch idealerweise um genau die Themen, die uns gemeinsam umtreiben, über die wir uns austauschen wollen. Das ist mit Blogaktionen gezielter und zeitlich begrenzt möglich. Im Gegensatz zu einer Facebook-Gruppe, die eine ähnliche Funktion haben kann. Bei der ich aber mehr oder weniger ständig präsent sein muss – nein, danke, das schaffe ich schlicht nicht!
9.
Ich bin Schreibcoach und Buchhebamme, Lektorin und Texterin. All das hat sehr viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Das ist ein wichtiges Ziel meiner Blogbeiträge: Interessent:innen sollen sehen, mit wem sie es zu tun bekommen, wenn sie mich beauftragen. Menschen mit ähnlichen Angeboten gibt es ziemlich viele … Darum bin ich froh, dass ich mit dem Eigensinn DAS Unterscheidungsmerkmal gefunden habe, das mich ausmacht. Außerdem wird damit viel „Spreu vom Weizen gesiebt“. Das ist mir wichtig. Denn wenn zwei Menschen gemeinsam an etwas so Aufwändigem wie einem Buch arbeiten, muss die Chemie stimmen. Sonst wird das nichts. Manche Blogbeiträge schreibe ich wirklich mit der gezielten Intention, Spreu und Weizen zu trennen.
10.
Am weitesten von all meinen anderen Webseiten ist das Unruhewerk entfernt. Im Unruhewerk bin ich oft so persönlich, dass ich das nicht woanders veröffentlichen mag. Da kenne ich viele Leser:innen, da ist es vertraut, da duze ich meine Leserinnen und Leser. Aber damit habe ich auch ein weiteres Ziel: Ich möchte das Bloggen von Menschen 50plus sichtbarer machen. Da gibt es durchaus Schnittstellen zu meiner Arbeit und meinen anderen Webseiten: Menschen 50plus wollen durchaus auch Bücher schreiben – vielleicht sogar ein bisschen häufiger als andere. Wenn es ums Schreiben geht, kann ich stellenweise inhaltlich ans Bloggen anknüpfen. Tue ich nicht allzu oft, macht auch nicht immer Sinn. Buchrezensionen sind ein weiteres „Bindeglied“. Das funktioniert gut. Ist aber natürlich irrsinnig viel Arbeit … Die ich mir nie machen würde, wenn ich Bücher nicht so lieben würde, wie ich es tue.
Gäbe es keine Blogs, müssten sie erfunden werden. Und zwar nur für mich. Denn ohne Blogs gäbe es für mich im Internet kein – unabhängiges! – Überleben. #liveloveblogKLICK UM ZU TWEETEN
In eigener Sache
Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.